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Künstlerische Entwicklung

Die Anfänge

Ich bin in einem kleinen Bergdorf in den Alpen aufgewachsen. Bereits von Kindesbeinen an verspürte ich das Bedürfnis eigene Kunstwerke zu schaffen. Damit stiess ich in meiner Umgebung auf wenig Unterstützung. In der Schule mussten wir die Bilder des Lehrers genau kopieren und daheim gab es keinen Raum fürs Zeichnen oder Werken. Nach langen Verhandlungen erlaubte mir meine Mutter schliesslich, dass ich eine Ecke des Kellers als Atelierplatz brauchen durfte. Bereits da stellte ich Werke aus Sand und Stein her. Diese Werke stiessen in meiner Familie auf Unverständnis.

ab 2013
1974-1976

Als ich in der Oberstufe der obligatorischen Schule auf meine geniale Kunstlehrerin Ordensschwester Anita Derungs - Absolventin der Pariser Kunstakademie Ecole A.B.C. und Schafferin der berühmten Ilanzer Krippenfiguren – traf, eröffnete sich mir die Welt der bildenden Künste.

Ich lernte die theoretischen Grundlagen der Farbenlehre und des Bild- und Skulpturenaufbaus und verschiedene Maltechniken. Jede dieser Techniken konnte ich in eigene Projekte umsetzen.  Seit dieser Zeit bin ich künstlerisch tätig. Allerdings war der Weg zu meiner eigenen Technik lang und manchmal auch ein Umweg.

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1982-1986

In diesen Jahren setzte ich mich mit der Fotografie, insbesondere mit der Makrofotografie, auseinander. Da Fotografien in dieser Zeit in externen Labors entwickelt werden mussten, lag zwischen der Aufnahme und dem Vorliegen des Fotos jeweils eine lange Zeitspanne. Der Einfluss neuer Techniken auf die Qualität der Bilder konnte nur zeitverzögert festgestellt werden, die Möglichkeiten der Bildgestaltung waren eingeschränkt. Die Ergebnisse befriedigten mich nicht.

1986-2003

Nach dem Intermezzo mit der Fotografie begann ich mit Acrylfarben zu malen. Am Anfang waren die Bilder bunt. Ich experimentierte mit Farbeffekten und Kontrastfarben. Mit der Zeit wurden sie immer monochromer und damit langweiliger. Um die Spannung in den Bildern zu erhöhen, begann ich Mischtechnik einzusetzen.

01 Acryl und Mischtechnik zugeschnitten mit Namen.png

Die Wiederentdeckung der Faszination für Sand – Die Entwicklung der eigenen Technik

2002

Meine Faszination für Sand begann auf Spaziergängen an den Ufern von Schweizer Flüssen. Die Farbe des Sands kann entlang des gleichen Flusses stark variieren, so glänzt der Sand am oberen Vorderrhein goldig, bereits 30 km flussabwärts ist er einfach nur beige und noch etwas weiter abwärts grau. Ebenso verhält es sich mit seiner Körnigkeit; im oberen Flusslauf noch grobkörnig und weiter unten bereits pulvrig. Diese Vielfältigkeit inspirierte mich zu Bildern mit Sand.

ab 2003

Bei den ersten Bildern stand die Technik und nicht das Motiv im Mittelpunkt. Ich trug Leim auf Leinwände auf, streute Sand darauf und liess mich überraschen, was daraus entstand. Ich nenne diese Bilder die Imaginären. Mit der Zeit wurden aus den zufälligen Motiven Pflanzen- und Baummotive. Es sind immer Fantasiepflanzen, der Bildaufbau ist aber geplant. Da es bei der Arbeit mit Leim und Sand immer wieder überraschende Effekte gibt, entsprechen die Bilder nicht immer meiner Ausgangsfantasie. 

02 Gräser zugeschnitten mit Namen.png
ab 2013

Nachdem ich 10 Jahre mit Sand experimentiert hatte, wagte ich mich an Landschaften. Ich fotografiere auf meinen Wanderungen Landschaften, die ich gerne in Sand umsetzen möchte und die sich auch in Sand umsetzen lassen. Ich weiss, wie ich den Klebstoff auftragen muss und wie lange ich den Sand trocken lassen muss, um die gewünschte Wirkung zu entfalten.

ab 2016

Mit der Weiterentwicklung meiner Technik wurde es möglich Tierbilder zu machen.

Zwar sind nicht alle Tiere dafür geeignet – nach monatelangen Versuchen, Eselbilder zu machen, musste ich das Vorhaben aufgeben -  aber Ziegen, Schafe und Vögel entfalten dank der Struktur und den Farben des Sands ihren ganz eigenen Charakter.

4 niev.png
ab 2016

Ab dem Jahr 2021 befasste ich mich mit den Ursprüngen der Fotografie im 19. Jahrhundert. Die Fotografen dieser Epoche kämpften, ähnlich wie ich, mit einer Technik, mit der nicht alles möglich war. Ich studierte Motivwahl und Bildaufbau aus dieser Epoche. Aus diesen Studien entwickelte ich meine Landschaften weiter.

Sand

Mir ist es wichtig mit verschiedenfarbigem Sand mit unterschiedlicher Körnung arbeiten zu können. Am Anfang verwendete ich nur Sand, den ich selbst gesammelt hatte. Mit der Zeit brachten mir Verwandte, Freunde und Bekannte Sand aus den Ferien mit und ich machte mit diesem Sand Bilder.

Ich stellte dann aber fest, dass das Sammeln des Sandes zum Schaffensprozess gehört, darum brauche ich nur noch Sand, den ich selbst gesammelt habe. Beim Sammeln achte ich darauf, nie zu viel Sand von der gleichen Stelle mitzunehmen.

Klebetechnik

Am häufigsten verwende ich Weissleim. Ich trage ihn in dicken oder dünnen, in kurzen oder langen Linien auf die Leinwand auf. Je nachdem, welchen Effekt ich will, streue ich sofort Sand darauf oder warte noch einen Moment. Ich lasse den Leim zwischen 5 und 40 Minuten eintrocknen und klopfe dann den Sand von der Leinwand.

Bei Flächen verdünne ich den Leim mit Wasser, streiche ihn dick auf die Leinwand und streue sofort eine dicke Schicht Sand darauf. Diese Schicht lasse ich jeweils mindestens eine Stunde trocknen, bevor ich den Sand von der Leinwand klopfe.

Wenn der Sand nur ganz dünn auf der Leinwand aufgetragen werden soll, setze ich Acrylfarbe als Klebemittel ein, im Normalfall weisse Farbe.

Diese Techniken kombiniere ich jeweils und bearbeite das Bild mehrfach. Nach mehreren Arbeitsgängen lasse ich das Bild mindestens eine Nacht austrocken. Nach dieser Austrocknungsperiode wird es gründlich unter fliessendem Wasser gespült, damit wird der Sand auf der Leinwand fixiert und alle lockeren Sandkörner weggespült. Bevor ich an dem Bild weiterarbeite, lasse ich es wieder vollständig austrocknen.

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