
Schafe - Vielfalt in der Gleichheit
Geschichte
Schafe begleiten den Menschen seit über 10’000 Jahren als Haustiere. Wurden sie anfangs vor allem als lebender Fleischvorrat gehalten, entwickelten sie sich im Laufe der Zeit zu vielseitigen Nutztieren: Sie liefern Wolle, Milch und Häute, pflegen und düngen Weiden – und prägten später als Wolllieferanten sogar die europäische Wirtschaft massgeblich mit. In der Neuzeit wurden Schafe zu einem stillen Treiber der Industrialisierung. Ihre Wolle wurde zum begehrten Handelsgut.
Tierhaltung
Anders als Rinder, Schweine oder Hühner, die später domestiziert wurden, entgingen sie dem Schicksal der industriellen Massentierhaltung: Schafe werden nicht eingepfercht und gemästet. Sie verwerten selbst karge Nahrung äusserst effizient – eine Mästung mit Kraftfutter wäre weder nötig noch wirtschaftlich. Diese Genügsamkeit bewahrt sie bis heute vor einem Leben unter unwürdigen Bedingungen.
Doch gerade diese Eigenschaft hat ihnen ein Image als uniforme, genügsame Herdentiere eingebracht – sanft, aber ohne erkennbare Individualität.
Sozialverhalten
Wer genau hinsieht, erkennt: Schafe sind soziale Wesen mit Charakter.
Sie schützen sich gegenseitig, zeigen individuelles Verhalten und reagieren differenziert auf ihre Umwelt: Während die Mutigeren auf den Beobachter zugehen, Kontakt aufnehmen und interagieren, bleiben die Scheueren auf Abstand oder wenden sich sogar ab. Auch die Neugierigen bleiben stets wachsam – bereit zur Flucht, aber ebenso bereit, das Unbekannte zu erforschen.
Künstlerische Auseinandersetzung
Mit dieser Vielfältigkeit in der Gleichheit setze ich mich in meinen Bildern auseinander:
- In den Herdenbildern thematisiere ich die Schönheit der Masse, das harmonische Miteinander der Gleichen.
- In den Porträts einzelner Tiere zeige ich ihre individuellen Charaktere: mutig, scheu, schlau oder schlitzohrig